Myopie im Kindesalter nimmt stark zu
Morgens geht der erste Handgriff Ihres Kindes zum Nachttisch, auf dem die Brille bereits für den Start in den Tag bereit liegt? Ihr Kind ist kurzsichtig und die lästige Sehhilfe mit den dicken Gläsern der ständige Begleiter im Alltag? Ist Ihr Kind schon nach dem Aufstehen schlecht gelaunt, weil es seine Brille aufsetzen muss, während Verwandte und Freunde keine Fehlsichtigkeit haben und somit keine Sehhilfe benötigen? Damit sind Sie nicht allein. Myopie nimmt bei Kindern und Jugendlichen immer mehr zu. Und das ist nicht nur ein Problem der Lebensqualität, es bringt auch Folgeerkrankungen der Augen mit sich. So haben kurzsichtige Menschen zum Beispiel ein erhöhtes Risiko für eine Amotio retinae (Netzhautablösung), ein Glaukom (grüner Star) oder eine Cataract (grauer Star). Beide Aspekte geben Anlass, nach Möglichkeiten zu suchen, die ein Fortschreiten der Kurzsichtigkeit reduzieren.
Effektive Behandlungsansätze zur Prophylaxe
Studienergebnisse zeigen, dass Tageslichtexposition bei kleinen Kindern das Auftreten einer Kurzsichtigkeit verzögern kann. Ebenso kann die Entlastung der Naharbeit durch nicht zu starke Annäherung an Bücher und elektronische Medien ein Fortschreiten verlangsamen. Dies sind Maßnahmen, die in der Familie selber beachtet werden können. Von Seite der Augenärzte gibt es mittlerweile auch Behandlungsansätze, wobei Langzeitergebnisse noch nicht vorliegen. Hierbei handelt es sich zum einen um die optischen Hilfsmittel. Die Kinder und Jugendlichen können einerseits mit Gleitsichtgläsern bei der Naharbeit entlastet werden, andererseits sind Kontaktlinsen (Myopie-control Linsen) vielversprechend. Welches Hilfsmittel zum Einsatz kommt, muss vom Alter und der jeweiligen Situation bezüglich des Korrekturbedarfs abhängig gemacht werden. Zum anderen kommen Atropin Augentropfen 0.01%, 0.02% oder 0.05% zum Einsatz. Diese Tropfen werden täglich zur Nacht appliziert und müssen nach den Studienergebnissen recht langfristig angewendet werden. Momentan stellen sie aber die effektivste Form der Progressionsprophylaxe dar.
Wir beraten Sie rund um das Thema Myopie
Die Kombination von optischen Hilfsmitteln und Atropin Augentropfen scheint nach klinischer Erfahrung besonders wirksam zu sein. Aber auch hier gilt: Der behandelnde Arzt muss zusammen mit den Eltern die Vor- und Nachteile – inklusive möglicher Nebenwirkungen – diskutieren, um das beste und sicherste Ergebnis für das betroffene Kind zu erreichen. Haben Sie weitere Fragen zu der Kurzsichtigkeit Ihres Kindes? Möchten Sie das Fortschreiten der Fehlsichtigkeit Ihres Kindes eindämmen? Dann wenden Sie sich an uns. Wir beraten Sie gerne hinsichtlich möglicher Behandlungsmethoden – für die Steigerung der Lebensqualität und Freude Ihres Kindes.